Die Galerie Paul Sties präsentiert ab dem 3. Dezember  2011 ausgewählte Grafiken und Originale der deutschen Künstlerinnen Antje und Sybille Hassinger, die durch ihre Berührungspunkte und  Gegensätze eine spannungsvolle Ausstellung versprechen.  Diese wird am 3. Dezember 2011 ab 10.00 Uhr in Anwesenheit der Künstlerinnen eröffnet.

Antje Hassinger, 1961 in Witten geboren, studierte 1981 – 1986 Objekt-Design an der FH Dortmund. Sie ist Gründungsmitglied des Künstlerhauses Dortmund. Sybille Hassinger, 1963 in Witten geboren, studierte 1983 – 88 Design und Malerei an der FH Dortmund.  Sie erhielt für ihre Arbeit einige Preise darunter 1992 den 1. Förderpreis für Künstler aus dem Ruhrgebiet, 1994 den Förderpreis der Stadt Witten, 1998 den Mewa Kunstpreis und 1998 den Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler.

Die Kunstwerke von Antje Hassinger wirken durch die pastose und lineargrafische Struktur, sowie der Verwendung von warmen Erd- und Tonfarben. Der lange Arbeitsprozess und die Zeit der Auseinandersetzung mit der Bewegung und Gestik der Linie, sowie dem Bild an sich, werden sichtbar. Flächige und linienbetonte Formengebilde tauchen in variierter Gestalt oder Größe immer wieder im Werk der Künstlerin auf und verknüpfen sich unter-, mit- oder gegeneinander zu immer neuen ästhetischen Formkonglomeraten, die als malerisches Ensemble die Einheit von Fläche und Figur stiften. Dabei strahlt beim Betrachten die schroffe, karge Erscheinung der gestalteten Leinwandoberfläche erstaunlicherweise durch die Übereinanderschichtung verschiedener Ölfarben eine meditative Ruhe aus. Diese verliert sich auch nicht in den neusten Werken der Künstlerin, die nun mehr kühlere Farbtöne und einen ungestümeren Pinselduktus einsetzt. Jedoch wird auch hier wieder dem Betrachter die Auseinandersetzung mit der Bewegung der Linie und der Form nicht vorenthalten, sondern spannungsvoll dargeboten.

Komplementiert wird die Ausstellung durch ausgewählte Originale und Grafiken von Sybille Hassinger, deren Kunstwerke wieder ein Mal in der Galerie Paul Sties den Betrachter durch ihre Divergenz  zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, sowie ihrer entwickelten Technik der räumlichen Schichtung, in seinen Bann ziehen. Die neuen Arbeiten entstehen durch die außergewöhnliche Formation aus Ölfarbe und Kunststoff auf Holz. Durch diese innovative Verwendung von Kunststoff wird der „räumliche“ Effekt fasslicher. Die Tendenz zu kräftigeren Farben bleibt weiterhin  bestehen, ebenso wie ein Vorherrschen des Grafischen. Fernerhin ist Sybille Hassinger ihrer Formensprache treu geblieben.  Somit kann man  Ellipsen, Kreise und archaisch anmutende „Gefäße“ als Erkennungsmerkmal immer wiederfinden. Die wiederholende Linie jedoch, welche als Ergänzung oder als Gegenpol von der Künstlerin eingesetzt wird, gewinnt mehr Raum in den neueren Werken.  In einigen ihrer Arbeiten hat sich die Linie zu mehreren rhythmischen Linien entfaltet, die wie Schraffuren in Teilen der Bilder erscheinen. Mittels dieser gebrechlichen Linienführung und der räumlichen Tiefe wird der Betrachter in den Bann der Silhouette gezogen, der als Kontrast zu dem kräftigen und flächigen Farbton steht. Diesem kann er sich  alsdann nicht mehr entziehen.