Die gezeigten Arbeiten des Künstlers stammen aus seiner früheren Schaffensphase und können auch unter „Schriftbildern“ zusammengefasst werden. Diese haben eine einzigartige Dynamik und bestehen aus Farbe und Schrift, die wiederum einen eigenen Rhythmus und Struktur haben. Jan Smejkal ist als Maler ein Sammler und Jäger und so machte er sich für seine sogenannten „Schriftbilder“ auf den Weg und protokollierte seine Wahrnehmung. Irgendwann nach seinen Streifzügen extrahiert er Worte und Sätze aus seinen Skizzen und überträgt diese in verschiedenen Sprachen und mit Datum versehen auf Papier oder Leinwand. Hinter seinen Bildern stecken keine Botschaften, sondern sie sind Wortfundorte, die eine stadtplanähnliche Struktur aufzeichnen, jedoch als Ganzes betrachtet werden. Der Betrachter wird von ihm auf eine Expedition eingeladen, indem er seinen individuellen Weg entlang der Linienzüge und somit auch der Textzüge selbst wählen kann.
Jan Smejkal
Jan Smejkal, 1948 in Beroun in Tschechien geboren, studierte vom 1967 bis 1968 an der Hochschule für Gestaltung in Prag und von 1968 bis 1973 an der Städelschule in Frankfurt. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.